Linux

Linux

Ich habe schon fast alle Linux-Distributionen ausprobiert … Debian, Knoppix, Kali Linux, sogar Slackware und viele weitere …

Ich habe auch eine Zeit lang eine Hackintosh-Version verwendet … Sie müssen alles implementieren! Weitere informatietonen finden Sie unter https://hackintosh.com/ und https://www.tonymacx86.com/ .

Ich würde Anfängern empfehlen, nicht http://www.slackware.com/ zu verwenden, um mit Linux zu beginnen! Ich würde eine Distribution empfehlen, bei der alles Notwendige, wie bei Ubuntu, implementiert ist. Ubuntu ist fast wie die Windows-Version von Linux.

Liste von Linux-Distributionen
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Linux-Distributionen

Vergleich von Linux-Distributionen https://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_Linux_distributions

Slackware

Screenshot

Slackware 15.0 mit KDE Plasma Workspace.

Slackware [ˈslækwɛə] oder [ˈslækwɛɚ] ist die älteste aktive Linux-Distribution und die erste, die große weltweite Verbreitung fand. Wegen dieses frühen Erfolges und des konsequenten Verzichts auf unnötigen Ballast nach dem KISS-Prinzip bildete Slackware die Grundlage für andere bekannte Distributionen wie z. B. SuSE Linux. Slackware ist für die Verwendung mit i486-kompatiblen (ursprünglich i386-kompatiblen) und x86-64-Architekturen sowie Alpha– und SPARC-Architekturen bestimmt. Mit Slackware ARM existiert eine offizielle Portierung auf die ARM-Architektur, Slack/390 bietet eine offizielle Portierung für die Großrechnerarchitektur S/390 und deren Nachfolger System z. Slackware findet seine Hauptanwendung im professionellen Umfeld.

Knoppix

Logo von Knoppix

Bildschirmfoto von Knoppix 8.6

Knoppix 8.6.

Knoppix, Eigenschreibweise in Großbuchstaben KNOPPIX, ist eine freie GNU/Linux-Distribution, deren Hauptanwendungsbereich im Live-Betrieb liegt. Sie wird von Klaus Knopper entwickelt, von dessen Namen sich die Benennung ableitet. Knoppix basiert auf der Distribution Debian; die Auswahl an Software wird aus Debians Entwicklungszyklen stabletesting und unstable zusammengestellt.

Knoppix liegt gelegentlich Computerzeitschriften bei und wurde vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unterstützt und verteilt.

Linux für Anfänger, UBUNTU LTS!

LTS: Die Abkürzung steht für Long Term Support. Long Term Support bedeutet, dass eine Version mit der Bezeichnung LTS über einen längeren Zeitraum als reguläre Versionen gewartet wird.

Ubuntu (Betriebssystem)

Logo von Ubuntu

Ubuntu Desktop 24.04 „Noble Numbat“

Ubuntu, auch Ubuntu Linux, ist eine GNU/Linux-Distribution, die auf Debian basiert. Der Name Ubuntu bedeutet auf Zulu etwa „Menschlichkeit“. Die Entwickler verfolgen mit dem System das Ziel, ein einfach zu installierendes und leicht zu bedienendes Betriebssystem mit aufeinander abgestimmter Software zu schaffen. Das Projekt wird vom Software-Hersteller Canonical gesponsert, der vom südafrikanischen Unternehmer Mark Shuttleworth gegründet wurde.

Die Zahl der Nutzer von Ubuntu wurde 2016 auf etwa 25 Millionen geschätzt.[3] Neben Ubuntu selbst, das von Version 11.04 bis 17.04 standardmäßig die von der Ubuntu-Entwicklergemeinschaft selbst entwickelte Desktop-Umgebung Unity einsetzte und ab Version 17.10 wieder auf Gnome basiert, existieren verschiedene Abwandlungen. Zu den offiziellen Unterprojekten gehören unter anderem Kubuntu mit KDEXubuntu mit XfceUbuntu MATE mit MATEUbuntu Budgie mit Budgie sowie Ubuntu Studio, das speziell auf die Anforderungen von Audio-, Grafik- und Videobearbeitung ausgerichtet ist. Neue Ubuntu-Versionen erscheinen jedes halbe Jahr im April (04er-Versionen) und im Oktober (10er-Versionen). Die derzeit aktuelle Version 24.10 „Oracular Oriole“ erschien am 10. Oktober 2024; die aktuelle Version mit Langzeitunterstützung 24.04 LTS „Noble Numbat“[4] erschien am 25. April 2024.

Geschichte

Initiator Mark Shuttleworth

Initiiert wurde das Ubuntu-Projekt in den frühen 2000er-Jahren durch den südafrikanischen Multimillionär Mark Shuttleworth. Seine Absicht war das Entwickeln eines Betriebssystems, das möglichst allen Menschen zur Verfügung steht. Der Begriff Ubuntu stammt aus den Sprachen der afrikanischen Völker Zulu und Xhosa und steht für „Menschlichkeit“ und „Gemeinsinn“, aber auch für den Glauben an ein universelles Band des Teilens, das alles Menschliche verbindet.[2] Weitere Ziele des Projekts sind die Verbesserung der Internationalisierung und der Barrierefreiheit, damit die angebotene Software für so viele Menschen wie möglich benutzbar wird. Derzeit kommen hier hauptsächlich die Übersetzungen und Hilfsmittel für Barrierefreiheit aus dem Gnome-Projekt zum Tragen.

Shuttleworth finanziert einen Großteil des Projektes, wodurch dieses weitaus größere finanzielle Mittel zur Verfügung hat als die meisten anderen Distributionen, und er ist selbst als Entwickler tätig.[5] Neben ihm arbeiten ungefähr 40 Personen hauptberuflich an der Weiterentwicklung von Ubuntu. Diese entstammen überwiegend den Debian- und GnomeOnline-Entwicklungsgemeinschaften. Finanziert wird die Entwicklung durch das von Shuttleworth gegründete Unternehmen Canonical, das das System auch vermarktet.[6]

Die erste Version von Ubuntu erschien im Oktober 2004 unter dem Namen Warty Warthog. Seitdem erscheint alle sechs Monate eine neue Fassung des Betriebssystems. Am 1. Juli 2005 wurde von Shuttleworth und Canonical die Ubuntu Foundation mit einem Startkapital von 10 Millionen US-Dollar ins Leben gerufen. Diese soll die Pflege der Ubuntu-Versionen nach deren Erscheinen übernehmen und die Weiterentwicklung unterstützen.[7] Um ihre Ziele zu verwirklichen und neue Versionen zu ermöglichen, soll die Ubuntu Foundation Mitglieder der Kern-Community einstellen.

Eine weitere Finanzierungsquelle entstammt der seit der Fassung 12.10 eingebauten Suchfunktion, die anonymisiert Suchanfragen an den Onlinehändler Amazon verschickt.[8] Diese zunächst per default aktivierte Funktion wurde mit der Version 16.04 standardmäßig deaktiviert.[9]

Verbreitung

Ubuntu 8.10 mit DarkRoom-Standard-Thema

Ubuntu wurde bereits kurz nach der Veröffentlichung der ersten Version auch über die Fachwelt hinaus in den Medien stark beachtet.[2][10][11] Über die Website von Canonical ließen sich kostenlose Ubuntu- und Kubuntu-CDs bestellen; heutzutage ist dieses Angebot kostenpflichtig. Sämtliche Ubuntu-Versionen können jedoch nach wie vor kostenlos im Internet heruntergeladen werden. Die heruntergeladene Installationsdatei kann auf eine DVD gebrannt oder auf einen USB-Stick kopiert werden. Dies ermöglicht die Installation aus einem laufenden Live-System heraus. In den Jahren 2006 und 2007 erhielt Ubuntu in einer Umfrage der Website desktoplinux.com zur Verbreitung verschiedener GNU/Linux-Distributionen 30 % der Stimmen und erzielte damit in beiden Jahren den ersten Platz.[12] Auch auf der Website DistroWatch belegte Ubuntu in den Jahren 2005 bis 2010 den ersten Platz, danach wurde es von Linux Mint abgelöst.[13] Linux Mint wird seit 2006 entwickelt und basiert auf Ubuntu.[14] Auf Servern für Webserver-Software nimmt Ubuntu nach Debian und CentOS Rang drei unter den Linux-Distributionen ein.[15]

Verschiedene Ubuntu-CDs

Der Hardwareanbieter Dell begann in den USA im Mai 2007, kurze Zeit später auch in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, Ubuntu vorinstalliert auf einigen seiner Computermodelle anzubieten.[16][17]

Die französische Nationalversammlung stellte 2007 die Rechner der Abgeordneten und ihrer Assistenten auf Ubuntu um. Die Förderung von freier Software hatte das Parlament bereits Ende 2006 beschlossen. Diese Umstellung betraf 1154 Rechner.[18] Im Januar 2008 begann auch die französische Gendarmerie mit der Umstellung von 70.000 Arbeitsplatzrechnern von Windows auf Ubuntu.[19]

Die Regierung Nordmazedoniens kündigte 2016 an, für die Schüler des Landes 20.000 Thin-Client-Systeme auf Basis von Edubuntu zu beschaffen. Hierbei sollen an einen Server jeweils sieben Clients angeschlossen werden, sodass theoretisch bis zu 140.000 Schüler diese Clients nutzen können.[20]

In Andalusien werden 220.000 Ubuntu-Desktops in Schulen eingesetzt. AMTRON, ein indischer Telekommunikationsanbieter, übergab jedem Schüler mit überdurchschnittlichen Abschlussklausuren im Bundesstaat Assam einen PC mit der Ubuntu Desktop-Edition, insgesamt 28.000 PCs wurden übergeben.[21] Im Rahmen der Umstellung der Münchner Stadtverwaltung auf GNU/Linux (LiMux-Projekt) wurde 2010 auf Ubuntu gewechselt.[22] Die LVM Versicherung setzt von April 2011 auf ungefähr 10.000 Laptops und Desktop-Rechnern Ubuntu Desktop in der LTS-Variante (long-term support) ein,[23] stellt aktuell aber wieder auf Windows um.[24]

Ubuntu wird von zahlreichen Software-Anbietern im Test berücksichtigt. So läuft die ELSTER-Steuersoftware auch auf Ubuntu Linux 20.04.[25]

Technische Merkmale

Ubuntu basiert auf Debian, wobei das Paketformat (.deb) und diverse Strukturen übernommen wurden.[26] Zu Beginn eines Entwicklungszyklus wird ein Teil der Pakete mit denen aus Debian unstable abgeglichen, insbesondere die des main-Bereichs werden aber vollständig allein gepflegt. Hierdurch wird der Arbeitsaufwand für die Wartung der weniger wichtigen Programme reduziert. Alle Änderungen und Verbesserungen an Debian-Paketen, die in Ubuntu vorgenommen werden, stehen dem Debian-Projekt als Patches zur Verfügung. Theoretisch ist es aufgrund der strengen Paketdefinitionen auch möglich, Programmpakete aus Debian direkt zu benutzen, in der Praxis gibt es hierbei jedoch insbesondere bei systemnahen Funktionen aufgrund diverser Detailunterschiede oftmals Probleme.

Das Ubuntu Software Center 5.2.6 unter Ubuntu 12.04.1

Ab Version 11.10 ist das Software Center[27] in Ubuntu integriert. Dieses dem Apple App Store und dem Google Play Store nachempfundene Programm dient zur einfachen Installation von Software. Die Entwickler von Ubuntu bezwecken hiermit, die verfügbaren Applikationen für das Betriebssystem langfristig deutlich zu steigern.[28]

Nach der Standardinstallation von Ubuntu ist ein Administrator-Benutzerkonto („Root-Account“) zwar vorhanden, dieses ist aber – wie bei macOS – durch ein ungültiges[29] Kennwort deaktiviert. Es ist daher in der Standardkonfiguration nicht möglich, sich direkt als „root“ anzumelden, wodurch das ungewollte Starten von Programmen mit Administratorrechten und eine möglicherweise dadurch verursachte nachteilige Änderung am System verhindert wird. Mithilfe des Befehls sudo kann das mit eingeschränkten Rechten ausgestattete Benutzerkonto allerdings vorübergehend vollständige Systemprivilegien erhalten, was etwa zur Installation mancher Programme notwendig ist.

Ubuntu verwendete als Desktop-Umgebung anfänglich Gnome. Mit Version 11.04 wurde diese, bis einschließlich Version 17.04, durch Unity abgelöst. Die später hinzugekommenen Abwandlungen Kubuntu, Xubuntu und Lubuntu verwenden KDE, Xfce beziehungsweise LXDE. Die verschiedenen Abwandlungen unterscheiden sich lediglich durch die Vorauswahl der standardmäßig installierten Software-Pakete und können daher technisch als unterschiedliche Konfigurationen einer Distribution angesehen werden. Grundsätzlich entstammen sämtliche Programme, inklusive der Konfigurationsprogramme, der gleichen Desktop-Umgebung, wodurch die Bedienung konsistent gehalten wird. Die Programme anderer Umgebungen können jedoch über die Paketverwaltung nachinstalliert werden, ebenso weitere aus einem Fundus von über 30.000 Paketen.

Ubuntu war hauptsächlich für die x86-Architektur „IA-32“ (auch bekannt als x86 32-Bit) verfügbar, fortgeführt wurde nach Version 18.04 jedoch nur die 64-Bit-x86-Architektur „x64“ (von Ubuntu „amd64“ bezeichnet, kompatibel sowohl mit AMD64 als auch Intel 64). In Version 19.04 wurde schließlich auch die 32-Bit-Kompatibilität abgeschafft. Für die SPARC-Architektur gab es nur eine Server-Version bis einschließlich Version 7.10. Die offizielle Unterstützung für PowerPC wurde mit Erscheinen der Version 7.04 eingestellt, da Apple-Rechner seit 2006 mit der Intel-x86-Prozessoren ausgeliefert wurden (Intel-Macs; die letzten Modelle gab es 2023) und das Anpassen der Distribution für die verbliebenen PowerPC-Nutzer (PowerPC-basierte Macs gab es von 1995 bis 2006) nicht mehr als wirtschaftlich angesehen wurde. Diese Aufgabe sollte von der Community weiter geleistet werden, sodass die Unterstützung dieser Architektur als „inoffiziell“ gilt. Seit 2020 gibt es Macs mit hauseigener Arm-Architektur, wobei Mitte 2023 die Umstellung auf „Apple Silicon“ endgültig vollzogen wurde und es daher keine neuen Intel-Macs mehr gibt.

Bei Versionen, die vor 2006 erschienen sind, waren Installations-CD und Live-CD getrennt, sodass Ubuntu nicht von der Live-CD installiert werden konnte. Version 6.06 LTS ermöglichte es erstmals, das System von der Live-CD (auch Desktop-CD genannt) aus zu installieren. Dadurch ist es möglich, während der Installation im Internet zu surfen, E-Mails zu lesen oder andere Aufgaben zu erledigen. Die spezielle Installations-CD (jetzt Alternate-CD genannt) wird nur noch benötigt, wenn besondere Anforderungen wie beispielsweise LVM-Einrichtung bei der Installation umgesetzt werden sollen oder das System wenig Arbeitsspeicher besitzt. Ab der Version 12.10 gibt es diese nur noch für die Variante Lubuntu. Daneben gab es zeitweise eine DVD-Version, die sowohl einen Live-Modus wie auch eine direkte Installation und mehr Pakete beinhaltete. Die Variante Ubuntu Studio wird dagegen immer nur als DVD-(Installation) angeboten.

Als weitere Besonderheit, insbesondere gegenüber Windows, speichert das System die Hardware-Konfiguration weitgehend nicht auf der Festplatte, sondern erkennt sie automatisch beim Systemstart; ab Version 8.10 gilt dies auch für die Grafikkarte. So ist ein Austausch der Hardware oder sogar ein Einbau einer mit Ubuntu bespielten Festplatte in einem völlig anderen PC teilweise ohne jede Anpassung möglich.

Nach eigenem Bekunden liegt Ubuntus Schwerpunkt auf der Benutzerfreundlichkeit. Die Standard-Installation stellt jeweils nur ein Programm für die üblichen Anwendungsgebiete – etwa E-Mail-, Browser– oder Office-Pakete – bereit, wodurch die bei anderen Linux-Distributionen häufigen Redundanzen vermieden werden. Die Auswahl erfolgt überwiegend nach dem eingesetzten GUI-Toolkit zur Programmierung der grafischen Benutzeroberfläche. Kubuntu verwendet hier Qt, alle anderen Versionen GTK. Eine Ausnahme bildet LibreOffice, das sich nach Meinung der Entwickler gegenüber KOffice und den Gnome-Office-Programmen durch stabileren Betrieb und besseren Umgang mit Microsoft-Office-Dateien auszeichnet.[30] Weitere Kriterien sind die Integration in die Desktop-Umgebung und der Entwicklungsstand der Programme.

Ein weiterer Aspekt der Benutzerfreundlichkeit ist die Automatisierung der Konfiguration des Systems. So wird beispielsweise beim Umgang mit Grafikkartentreibern im Idealfall direkt der beste unter einer freien Lizenz verfügbare Gerätetreiber ausgewählt. Falls ein proprietärer Treiber notwendig ist – etwa für die Unterstützung von 3D-Beschleunigung – kann dieser über ein grafisches Konfigurationsprogramm installiert werden.

Außerdem existiert das eigene Online-Übersetzungswerkzeug Rosetta. Als Richtlinie für erlaubte Lizenzen für die Paketquellen main und universe (siehe Aufteilung der Programm-Pakete) werden die Debian Free Software Guidelines verwendet, unfreie Softwarepakete jedoch – anders als etwa bei Debian – nicht kategorisch ausgeschlossen. Solche unfreien Pakete werden dort automatisch installiert, wo freie Software noch nicht den vollen Funktionsumfang gewährleisten kann, beispielsweise bei Gerätetreibern. Unter anderem für diesen Pragmatismus wird Ubuntu von der Free Software Foundation und anderen strengen Verfechtern freier Software kritisiert; andere Benutzer sehen jedoch genau darin einen der größten Vorteile.

Aufteilung der Programmpakete

Wie bei allen Debian-Derivaten sind die Programmpakete in mehrere Paketquellen aufgeteilt. Bei Ubuntu erfolgt die Zuordnung anhand zweier Kriterien. Zum einen wird danach unterschieden, ob es sich um freie Software handelt, zum anderen danach, ob das Programm zu einer der Varianten der Grundausstattung gehört oder ob es grundsätzlich optional ist. Die Paketquellen werden unterschiedlich intensiv durch das Ubuntu-Team betreut. Eine Einschränkung des Kundendiensts auf nur einen Teil der Pakete ist eine Besonderheit von Ubuntu und in Debian nicht vorhanden.

Die Paketquelle main umfasst jene Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen (Debian Free Software Guidelines) entsprechen und direkt durch das Ubuntu-Team unterstützt werden. Die Pakete dieser Quelle sind in einer der Ubuntu-Varianten Bestandteil der Standardinstallation und meist aufeinander abgestimmt. Für alle Pakete in diesem Bereich stellt das Ubuntu-Team kommerziellen Kundendienst und Sicherheits-Korrekturen zur Verfügung.

Zu dem Bereich restricted gehört Software, die von den Ubuntu-Entwicklern wegen ihrer Wichtigkeit unterstützt wird, die aber wegen fehlender geeigneter Lizenz nicht in main integriert werden kann. Es handelt sich insbesondere um Pakete für nur im Binärformat vorliegende Grafikkarten-Treiber. Die Unterstützung ist geringer als die für main, da die Entwickler keinen Zugriff auf den Quellcode haben.

Der Bereich universe umfasst ein breites Spektrum an freier Software, die nicht direkt durch das Ubuntu-Team unterstützt wird. Die meisten dieser Pakete entstammen Debian unstable, werden aber in einer Ubuntu-Version nicht aktualisiert, wenn eine neuere Version des Paketes in Debian unstable vorhanden ist. Daneben gibt es ein gesondertes Team namens Masters of the Universe, das diese Pakete betreut, allerdings werden keine Sicherheits-Aktualisierungen garantiert.

Zu multiverse gehört optionale Software, die entweder nicht unter einer freien Lizenz steht oder aufgrund von Softwarepatenten nicht frei verteilt werden darf. Diese Programme werden nur eingeschränkt gepflegt. Sicherheitsupdates und Korrekturen sind – ähnlich wie bei restricted – durch den fehlenden Zugriff auf den Quellcode oft nicht möglich.

Im speziellen Teil commercial befindet sich von Canonical zertifizierte Software kommerzieller Anbieter.[31] Dazu können Software-Hersteller ihre Programme zertifizieren lassen, wenn diese kompatibel mit Ubuntu sind und sich vollständig entfernen lassen. Dabei kann neben freier Software auch nicht freie Software zertifiziert werden. Proprietäre Anwendungen können jedoch nicht Teil der Kern-Distribution von Ubuntu werden.[32] Momentan enthält dieses Verzeichnis unter anderem den Opera-Browser, den RealPlayer, die Anti-Viren-Software Panda DesktopSecure und den VMware-Server.

Multimediaprogramme und proprietäre Codecs, die aufgrund von Patent- oder Urheberrechten nicht in allen Ländern frei vertrieben werden können, wurden bis November 2013 in einer inoffiziellen Paketquelle namens Medibuntu nachgeliefert.[33] Enthalten waren unter anderem Google Earth, gängige Codecs wie DivX und libdvdcssWindows Media Video und QuickTime. Libdvdcss wird seitdem von VideoLAN.org bereitgestellt.[34]

Systemvoraussetzungen

Ubuntu wird offiziell auf den Architekturen x86-64 (amd64) und Arm unterstützt. Inoffiziell kann man Ubuntu auf den PowerPC– (ppc64el), SPARC– (sparc64) und PA-RISC-Architekturen zum Laufen bringen.

Als minimale Hardware-Anforderungen wurden für 8.10 Ubuntu 256 Megabyte Arbeitsspeicher und ein Prozessor-Modell mit 500 Megahertz von Ubuntu selbst genannt.[35] Auf der Festplatte wird ein freier Speicherplatz von etwa 5 Gigabyte empfohlen, belegt werden rund 2,5 Gigabyte, zudem wird bei Updates temporär rund ein Gigabyte weiterer Platz benötigt. Diese Anforderungen änderten sich mit aktuelleren Versionen nur geringfügig.

Empfohlene Systemvoraussetzungen für Ubuntu 24.04 (für x64-Systeme)[36]
Hardware Desktop-Edition (mit Desktop-Umgebung) Server-Edition (mit CLI)
Prozessor 2 GHz Dual Core oder Höher 1,2 GHz/300 MHz
RAM 4 GB 1 GB
GPU VGA ab 1024 × 768 Bildschirmauflösung Grafikkarte und Monitor ab 640 × 480 Pixel
Datenspeicher 8,6 GB mindestens 1,5 GB

Die 32-Bit-x86-Architektur IA-32 wurde ab Version 19.10 nicht mehr unterstützt[37][38] – weil aber 18.10 und 19.04 keine LTS-Versionen waren, wurde auf 32-Bit-x86 seit 18.04 keine automatische Aktualisierung mehr angeboten. Sicherheitsaktualisierungen für 18.04 LTS waren noch bis Mai 2023 verfügbar.[39] Schon zuvor wurde ab Version 12.10 auf 32-Bit-x86 (IA-32) PAE vorausgesetzt (oft mit „i686+pae“ gekennzeichnet – ab Ubuntu 14.04 LTS auch mit „forcepae“ für betroffene Intel-Prozessoren[40]), für noch ältere 32-Bit-x86-Hardware ab i486 oder i586 ohne PAE gab es teilweise Community-Kernel.

Ab Ubuntu 17.04 ist 32-Bit-PowerPC („powerpc32“, Big Endian) nicht mehr Teil der offiziellen Ubuntu-Distribution.[41]

Entwicklungsgeschichte

Jede Version hat einen eigenen Codenamen und eine Versionsnummer, die auf dem jeweiligen Veröffentlichungsjahr und -monat basiert. So steht beispielsweise 5.10 für Oktober 2005. Die Codenamen sind Tierarten mit einem vorangestellten Adjektiv, so dass eine Alliteration entsteht. Ab der Version „Dapper Drake“ werden die Alliterationen alphabetisch fortgeführt (Dapper, Edgy, Feisty usw.). Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, alle sechs Monate eine neue Version der Distribution zu veröffentlichen, wobei jede Version mindestens neun Monate mit Sicherheitskorrekturen versorgt wird.[42] Des Weiteren wird in etwa zweijährigen Abständen eine Version mit Langzeitunterstützung (englisch: long-term support, kurz LTS) angeboten, die fünf Jahre lang mit Updates versorgt wird.[43] LTS-Versionen bis einschließlich 10.04 wurden nur in der Server-Variante fünf, in der Desktop-Variante hingegen lediglich drei Jahre unterstützt.[44] Außerdem wurden nicht-LTS-Versionen bis einschließlich 12.10 18 Monate lang gepflegt. Die erste LTS-Version ist am 1. Juni 2006 erschienen.

Der Veröffentlichungszyklus von Ubuntu mit neuen Versionen jedes halbe Jahr orientiert sich an dem der Desktop-Umgebung Gnome, sodass immer kurz nach der Veröffentlichung einer neuen Gnome-Version eine neue Ubuntu-Version vorliegt, die diese integriert (Ausnahme: Ubuntu 13.04 mit Gnome 3.6 statt 3.8[45] und Ubuntu 21.04 mit Gnome 3.38 statt Gnome 40). Hierdurch versucht Ubuntu, zumindest bezogen auf die grafische Benutzeroberfläche, eine besonders aktuelle Distribution zu sein. Auch als die Unity-Oberfläche noch in Ubuntu enthalten war, diente Gnome nach wie vor als Basis für jede Ubuntu-Version.

Zeitleiste

Neuzusammenstellungen

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Das Konzept von Ubuntu sieht vor, möglichst wenig redundante Software zu enthalten. Dies führte dazu, dass von den Ubuntu-Entwicklern mehrere Ubuntu-Derivate erstellt wurden, die sich ausschließlich in der Auswahl der Software im Rahmen der Standardinstallation unterscheiden. Diese Zusammenstellungen unterscheiden sich nur durch die bei der Erstinstallation enthaltenen Pakete. Basissystem, Installationsprogramm und Repositories sind hingegen gleich. Somit ist es auch möglich, eine Distribution durch Nachinstallieren um den Funktionsumfang eines anderen Derivats zu erweitern. Die verschiedenen Varianten drücken somit nur Präferenzen des Benutzers aus, auf die sich dieser schon bei der Grundinstallation festlegen möchte, sie können als „Konfigurationsvarianten“ derselben Linux-Distribution angesehen werden. Versionen mit anderer Desktop-Umgebung (wie beispielsweise Kubuntu) weisen jedoch untereinander einen teilweise enormen Unterschied in Aussehen und Bedienung auf. Außerdem gibt es eine Reihe spezialisierter, von externen Entwicklern herausgegebene, inoffizielle Ubuntu-Derivate.

Ubuntu Server Edition

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Ubuntu ohne grafische Oberfläche

Die Ubuntu Server Edition ist eine Zusammenstellung mit mehr Serverdiensten statt grafischer Benutzeroberfläche. Vor der Version 12.04 hatte die Server Edition einen anders ausgelegten Kernel als das normale Ubuntu, das bis dahin zwei Jahre weniger Long Time Support als die Server Edition bekam. Seither führen Installationen der beiden Zusammenstellungen bei Wahl der jeweils minimalen Ausstattung zum gleichen Ergebnis, das mit allem der beiden Zusammenstellungen nachgerüstet werden kann.[226]

Ubuntu Core (vormals JeOS)

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Unter der Bezeichnung JeOS (Just Enough Operating System) gibt es ab Version 8.04.x eine minimalistische Untervariante des Servers, optimiert für den Einsatz in virtuellen Umgebungen wie VMware.[227] Ab Ubuntu 8.10 war diese Version als Option in die normale Server-Version integriert.

Mit der zunehmenden Bedeutung von Cloud Computing und Anwendungscontainern wie Docker oder LXC wurde diese Variante 2014 in Ubuntu Core umbenannt. Sie erhält derzeit eine neuartige Paketverwaltung namens Snappy, die transaktionale Updates und Rollback unterstützt.[228]

Minimal Ubuntu

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Seit Juli 2018 bietet Canonical Ubuntu auch in der Minimal Variante an.[229] Minimal Ubuntu ist eine im Vergleich zu Ubuntu Core nochmals deutlich verkleinerte Version. Erreicht wird dies unter anderem dadurch, dass nur die mindestens notwendigen Pakete vorinstalliert werden. Daher eignet es sich noch besser als Basis für Container in der Cloud.

Desktop von Kubuntu 20.10

Kubuntu ist eine Ubuntu-Variante mit der Desktop-Umgebung KDE, die erstmals mit der Version 5.04 erschienen ist. Das vorangestellte „K“ steht dabei als übliche Abkürzung für „KDE“.

Bestandteile

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KDE-Anwendungen lassen sich im Vergleich zu Gnome umfangreicher konfigurieren, was einige Benutzer als Vorteil, andere – wegen geringerer Übersichtlichkeit – als Nachteil sehen. Kubuntu kommt stets mit der aktuellen Version des KDE Plasma Workspace zusammen mit anderen KDE-Applikationen, wie dem Audio-Player Amarok oder dem Brennprogramm K3b. Als Office-Paket dient – als einziges nicht auf KDE-Bibliotheken basierendes Programm – LibreOffice.

Geschichte

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In der ersten Ubuntu-Version (4.10) war KDE lediglich in universe enthalten, in dem sich Programme befinden, die einfach nur aus Debian übernommen sind. Zudem musste universe zu dieser Zeit noch ausdrücklich freigeschaltet werden. Aufgrund starker Nachfrage nach KDE wurde mit Version 5.04 dann eine Variante gestartet, die sich bis auf den anderen Desktop nicht von Ubuntu unterscheidet. Dies ist die erste Variante dieser Art und ist ein Kompromiss zwischen dem Ziel der Redundanzvermeidung und der Bedienung unterschiedlicher Interessen. Auf den ersten Blick sind Kubuntu und Ubuntu völlig verschiedene Systeme, selbst die Boot-Meldungen reden von kubuntu. Dennoch basieren sie auf den gleichen Paketquellen. Diese Vorgehensweise gibt es sonst bei keiner Linux-Distribution.

Anfangs wurde Kubuntu fast nur von einem Team Freiwilliger entwickelt, einzig Jonathan Riddell war direkt bei Canonical angestellt, was für einigen Unmut sorgte.[230][231] Nach dem ersten LTS-Release wurde angekündigt, dass die KDE-Unterstützung den gleichen Status wie die für Gnome haben soll. Dies spiegelt sich unter anderem darin wider, dass es für Kubuntu einen kommerziellen Kundendienst durch Canonical gibt.

Die Version 8.04 ist keine LTS-Version.[232] Für die KDE-Version 4 konnte keine hinreichende Stabilität, für KDE 3.5 kein Support für drei Jahre gewährleistet werden. Kubuntu 8.04 existiert daher auch in zwei Varianten, der normalen kubuntu mit KDE 3.5.9 und kubuntu-kde4 mit KDE 4.0.3.[233] Kommerzieller Kundendienst für 18 Monate und der Versandservice stehen nur für die KDE-3-Version zur Verfügung.

Version 8.10 gibt es nur mit KDE 4.1. Die automatische Aktualisierung („upgrade“) auf diese Version wurde daher für die Version 8.04 standardmäßig deaktiviert, da es eine vollständige Deinstallation von KDE 3 zur Folge hätte. Die Aktualisierung kann aber trotzdem über die Kommandozeile ausgeführt werden.[234]

Desktop von Xubuntu 20.10

Xubuntu ist eine Abwandlung von Ubuntu mit der ressourcensparenden Desktop-Umgebung Xfce. Daher eignet sich Xubuntu für ältere Computer mit wenig Arbeitsspeicher, bei denen die Installation der Standardversion problematisch ist. Eigene Installations- und Live-CDs von Xubuntu wurden erstmals mit der Ubuntu-Version 6.06 LTS veröffentlicht. Diese Version wird ausschließlich von Freiwilligen entwickelt. Zum Umfang gehören hier etwa die Textverarbeitung AbiWord, die Tabellenkalkulation GnumericMozilla Firefox und Thunderbird, aber auch eine auf die reine Textverarbeitung reduzierte Version von LibreOffice.org, bzw. OpenOffice.org, falls der Funktionsumfang des wesentlich sparsameren Abiword nicht ausreicht. Hinzu kommen diverse Hilfsprogramme aus der normalen Ubuntu-Version, etwa die Aktualisierungsverwaltung, der NetworkManager oder die Paketverwaltung Synaptic. Als Hardwareanforderungen werden 128 MB Arbeitsspeicher (256 MB werden jedoch empfohlen) und 1,5 GB freier Festplattenspeicher benötigt. Diese Angaben sind jedoch im Gegensatz zu den Angaben für die anderen Ubuntu-Varianten am technisch Machbaren und nicht an einem tatsächlich benutzbaren System orientiert. Auf der Festplatte werden mit den deutschen Lokalisierungen fast zwei GB belegt, bei Aktualisierungen kommt weiterhin Platzbedarf in der Größenordnung der CD hinzu.

Desktop von Lubuntu 20.10

Lubuntu ist ein Derivat, das für den Einsatz auf leistungsschwächerer Hardware konzipiert ist. Seine Desktop-Umgebung war das besonders ressourcensparende LXDE, mit Openbox als Fenstermanager wird nur etwa halb so viel Arbeitsspeicher wie bei Xubuntu benötigt. Lubuntu 11.10 wurde mit der Veröffentlichung im Oktober 2011 ein offizielles Derivat von Ubuntu.[235] Ab Version 18.10 wird LXQt als Desktop-Umgebung verwendet.[236]

Desktop von Edubuntu 12.04

Edubuntu ist eine für die Verwendung in der Schule entwickelte Erweiterung zu Ubuntu, das auf dem Ubuntu Linux Terminal Server Project aufsetzt. Der Name setzt sich aus „education“ (englisch für Bildung) und „Ubuntu“ zusammen. Einige Funktionen des eingestellten Projekts Skubuntu wurden in Edubuntu integriert. Kernkomponenten von Edubuntu sind die Lernprogramme GComprisKalzium (KDE), Tux4Kids und der Schooltool Calendar.

In den Versionen 5.10 bis 7.10 war Edubuntu eine eigenständige Ubuntu-Version, bei der der normale Funktionsumfang aus Platzgründen zu Gunsten der Bildungsprogramme eingeschränkt war. Ab Version 8.04 LTS ist Edubuntu eine Erweiterung, die auf ein installiertes Ubuntu-System aufsetzt. Dieses kann über den Paketmanager nachinstalliert werden. Ab Version 11.10 ist Edubuntu allerdings auch wieder als eigenständige Version verfügbar.

Am 21. März 2016 erklärte Projektleiter Stéphane Graber, dass keine Edubuntu-Version auf Basis von Ubuntu 16.04 veröffentlicht wird.[237] Zugleich sicherte er eine reguläre Betreuung der LTS-Version Edubuntu 14.04 bis zum Supportende im Jahr 2019 zu.

Nach sieben Jahren Pause ist 2023 Edubuntu mit der Versionsnummer 23.04 erschienen.[238]

Ubuntu Studio

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Desktop von Ubuntu Studio 20.10

Ubuntu Studio ist speziell auf die Anforderungen von Audio-, Grafik- und Videobearbeitung ausgerichtet. Für solche Zwecke wurde den Ubuntu-Quellen ein Kernel mit Echtzeitfunktionen hinzugefügt, der dafür keinerlei Energiesparfunktionen unterstützt. Als Audio-Backend dient das Programm JACK. Außerdem gehören diverse Multimedia-Programme zum Umfang, darunter CinePaint, die Videobearbeitung OpenShot, der Audio-Sequenzer Rosegarden, der Audio-Editor Ardour und das DTP-Programm Scribus. Die erste stabile Version ist am 10. Mai 2007 erschienen und basiert auf Ubuntu 7.04.[239] Diese wurde als einzige Ubuntu-Version als ein DVD-Image mit knapp 900 MB ausgeliefert. Ab der Version 7.10 ist Ubuntu Studio auch für x64 verfügbar. Auf der Ubuntu-Website wird Ubuntu Studio als „Recognized Derivative“ (anerkanntes Derivat) aufgeführt.[240]

Ubuntu GNOME

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Desktop von Ubuntu Gnome 16.04

Die Variante Ubuntu GNOME (vormals: Ubuntu Gnome Remix) verwendete statt Unity die Gnome Shell sowie einige Gnome-Applikationen, die in Ubuntu standardmäßig nicht installiert waren. Ab Version 13.04 bis Version 18.04 war Ubuntu GNOME eine von Canonical offiziell anerkannte Variante.[241] Die Version Ubuntu GNOME 14.04 ist eine LTS-Version mit einem Support-Zeitraum von 3 Jahren.[242] Ubuntu verwendet ab Version 18.04 LTS Gnome wieder als Standard-Desktop, deswegen ist Ubuntu GNOME kein eigener Spin mehr. Die Entwickler arbeiten seitdem gemeinsam mit dem Team von Canonical an Ubuntu.[243][244]

Ubuntu Kylin

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Ubuntu Kylin ist eine weitere Variante, die ab Version 13.04 offiziell von Canonical anerkannt ist.[45] Sie soll laut eigenen Angaben besser an die Bedürfnisse chinesischer Benutzer angepasst sein als Ubuntu selbst.[245] Einige Bestandteile von Ubuntu Kylin basieren auf Kylin. Ubuntu Kylin ist seit März 2013 eine offizielle Ubuntu-Variante, die von Canonical gepflegt wird.[246]

In einer Behördenmitteilung kündigte die chinesische Regierung am 20. Mai 2014 an, dass sie 200 Millionen Rechner, die noch mit Windows XP arbeiteten, auf Ubuntu Kylin umrüsten wolle. Das Ziel dieser großflächigen Migration sei es, die Abhängigkeit von ausländischen Herstellern von Betriebssystemen zu verringern. Aus Sicherheitsgründen wurde eine Migration zu Windows 8 verboten.[247][248]

Ubuntu MATE

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Ubuntu MATE 20.10 mit MATE-Desktop

Die Variante Ubuntu MATE hat die Desktop-Umgebung MATE an Stelle von GNOME. Ab Version 15.04 ist Ubuntu MATE eine von Canonical offiziell anerkannte Variante. Das enthaltene Tool MATE Tweak bietet vorkonfigurierte Panel/Dock-Varianten mit unterschiedlichen Startmenüs zur Auswahl an. Systemanwendungen wie Dateimanager, Texteditor und Dokumentenbetrachter stehen als eigene, von GNOME abgeleitete, Anwendungen zur Verfügung, deren Namen in MATE hauptsächlich mit spanischen Begriffen wie cajapluma und atril belegt sind.

Ubuntu Budgie

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Budgie Remix 16.04 basierend auf Ubuntu 16.04 LTS

Budgie ist eine Desktop-Umgebung mit verschiedenen Gnome-Anwendungen, die auf GTK (> 3.x) basiert.[249] Es wurde von den Entwicklern des Solus Projects entwickelt. Ubuntu Budgie begann als Budgie Remix und ist ab Version 17.04 offiziell von Canonical anerkannt.[250] Eine Besonderheit stellt das Slide-Menu Raven dar, das sich als standardmäßig rechts öffnen lässt und das Notifications sowie Applets wie z. B. einen Kalender oder Einstellungen für die Tonausgabe beherbergt.

Ehemalige Varianten

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Einige Varianten sind inzwischen nur noch Erweiterungen für ein bestehendes Ubuntu-System beziehungsweise in dieses integriert.

Ubuntu-Netbook-Systeme

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Bereits ab Version 7.10 ist unter wechselnden Namen von Ubuntu-Varianten die Rede, die speziell auf eher spartanisch ausgestattete Rechner, also beispielsweise Ultra-Mobile PCs oder Netbooks ausgelegt sind.[251]

Eine erste, zusammen mit Intel entwickelte Version hiervon erschien mit Ubuntu 8.04 unter dem Namen „Ubuntu MID-Edition“; teilweise auch schlicht „Ubuntu Mobile“. Die abgespeckte Variante der Linux-Distribution enthält neben Software wie einem Webbrowser verschiedene Multimedia-Applikationen, die teilweise in der normalen Desktop-Version nicht enthalten sind. Die Oberfläche wurde auf kleine Displays von 4 bis 8 Zoll Größe angepasst.[252] Diese Version kommt unter anderem bei dem Netbook Dell Inspiron Mini 9 und dem Toshiba NB100 zum Einsatz.

Desktop der Ubuntu 10.10 Netbook Edition mit der Standardoberfläche Unity

Das mit Ubuntu 9.04 erschienene „Ubuntu Netbook Remix“ ist eine Version, die für Netbooks mit Displaygrößen bis 10 Zoll entwickelt wurde[253] und von einem USBLive-System aus installiert werden kann.

Mit dem Netbook Remix gibt es einen alternativen Desktop, der alle wichtigen Programme auf einen Blick darstellt (siehe Bild).

In Ubuntu 10.04 LTS wurde der Netbook Remix in „Ubuntu Netbook Edition“ umbenannt und Ubuntu 10.10 erschien erstmals mit der eigens entwickelten Oberfläche Unity.

Ab Ubuntu 11.04 gibt es keine Netbook Edition mehr, da die Desktop-Version nun Unity als Standard-Shell benutzt.

Gobuntu war eine Ubuntu-Variante ohne proprietäre Inhalte. Diese enthielt fast nur Programme, Treiber und Dateien, die unter einer freien Lizenz veröffentlicht wurden, Ausnahme waren beispielsweise Logos und Icons des Webbrowsers Firefox. Gobuntu gab es einzig in den Versionen 7.10 und 8.04 (inklusive Update-Release 8.04.1).[254]

Mit diesem Projekt versuchte Canonical dem Vorwurf zu begegnen, dass Ubuntu nicht mehr freie Software sei, weil es viele proprietäre Treiber und Programme nutzt oder zumindest anbietet. Die Entwickler sollten mit Gobuntu die Grenzen von freiem Code und sonstigen freien Werken feststellen und falls nötig auch an deren Ausweitung arbeiten.[255] Gemäß Chefentwickler Mark Shuttleworth funktionierte Gobuntu noch mit viel Hardware nicht einwandfrei, existierte aber als ein Zeichen für die Notwendigkeit freier Software und als Beispiel dafür, was heute schon möglich ist.

Erste Pläne für ein derartiges Projekt gab es schon im November 2005,[256] damals unter dem Namen Gnubuntu. Dies wurde nach Protesten von Richard Stallman zunächst in Ubuntu-libre geändert.[257] Die Entwicklung von Gobuntu geschah danach in Zusammenarbeit mit den Entwicklern von gNewSense, das von Stallman gebilligt wurde, mit dem Ziel, zukünftig dessen Basis zu werden. Ab Version 3 basiert gNewSense nicht mehr auf Ubuntu, sondern auf Debian.

Weitere Gobuntu-Versionen nach 8.04.1 wurden nicht mehr veröffentlicht. Als Grund wurde unter anderem Inaktivität der Gobuntu-Community geltend gemacht. Auch ist es seit Ubuntu 8.04 möglich, bei der Installation nur freie Software auszuwählen. Solange man keine Pakete aus restricted oder multiverse installiert, hat man ein rein freies System, wie es von Gobuntu beabsichtigt war.[258] Auch hat Shuttleworth darauf hingewiesen, dass er lieber auf gNewSense fokussieren will, weil die Arbeit am gNewSense-Projekt auch der Ubuntu-Community hilft.[259]

Mythbuntu 12.10 Kontrollzentrum

Mythbuntu war eine Variante, um den PC als HTPC einzusetzen. Hierbei wurde ein auf ein Minimum reduziertes Xfce (siehe Xubuntu) verwendet und die HTPC-Software MythTV installiert. Darüber hinaus gab es ein eigenes Kontrollzentrum, mit dem MythTV konfiguriert werden konnte und über das dessen diverse Plug-ins installiert werden konnten.

Mythbuntu entstand mit der Entwicklung von Ubuntu 7.10. Es wurde von Canonical als Community-unterstütztes Projekt anerkannt, die Pakete waren Bestandteil der Ubuntu-Paketquellen. Kommerziellen Kundendienst und verlängerte Unterstützung für LTS-Versionen gab es aber nicht.[240] Im November 2016 gaben die Entwickler bekannt, dass Mythbuntu eingestellt werden würde, da es nur noch zwei (von ehemals zehn) Entwicklern gab, die aktiv an der Weiterentwicklung von Mythbuntu arbeiteten. Die letzte Version war 16.04.6 LTS (Xenial Xerus).[260]

Ubuntu Minimal

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Ubuntu Minimal war ein minimales Installationsmedium für Ubuntu, welches ungefähr 40 MB groß war.[261] Dieses Installationsmedium war geeignet, um eigene Distributionen auf Ubuntu-Basis zu erstellen. Die ISO-Datei wurde bis zur Version 18.04[262] gewartet.

Inoffizielle Ubuntu-Derivate

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Inoffizielle Ubuntu-Derivate werden im Gegensatz zu den offiziellen Abwandlungen nicht von Canonical Ltd. veröffentlicht, sondern von externen Softwareentwicklern oder Entwicklergruppen.

Mobilgeräte und Unterhaltungselektronik

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Seit Ubuntu 10.04 sind die meisten Programme für den Zugriff auf Mobilgeräte automatisch installiert.[263] Das Live-System unterstützt auch iPhones.

Ubuntu Touch

Ubuntu Touch auf einem Smartphone

Ubuntu Touch ist die Mobilversion von Ubuntu für Smartphones und Tablets. Sie ist an die Version für Desktop und Ubuntu TV angelehnt und soll alle Möglichkeiten und Tools der Desktop-Variante unterstützen: Mit dem Konzept der Convergence soll ein an einen Bildschirm angeschlossenes Smartphone die Funktionen eines Desktop-Rechners bieten.[264] Die Installation von Applikationen erfolgt über das Ubuntu Software Center. Für die Anwendungsentwicklung stehen dieselben Werkzeuge wie für die Desktop-Variante zur Verfügung. Dies erleichtert es, eine Applikation zeitgleich für mehrere Ubuntu-Varianten zu entwickeln. Im Februar 2013 wurde eine Anleitung veröffentlicht, wie man eine Vorabversion von Ubuntu Touch auf den Android-Geräten Nexus 4Nexus 7Nexus 10 und dem Galaxy Nexus testen konnte.[265] Anfang 2016 wurden vier Smartphones mit vorinstalliertem Ubuntu-Touch angeboten: das BQ Aquaris E5 HD, das BQ Aquaris E4.5, das Meizu MX4 Ubuntu Edition sowie das Meizu Pro 5 Ubuntu Edition.[266]

Im Januar 2017 wurde bekanntgegeben, dass Canonical die Entwicklung von Ubuntu Touch einstellt,[267] ab Ende Juni 2017 keine Updates mehr ausliefert und zum Ende des Jahres 2017 den App-Store schließt.[268] Im Juni 2017 waren die meisten mit Ubuntu Touch vorinstallierten Smartphone-Modelle ausverkauft.

Die weitere Entwicklung von Ubuntu Touch hat die UBports-Community übernommen.[269]

Ubuntu TV ist eine Abwandlung von Ubuntu und auf Smart-TV abgestimmt.[270] Es wurde auf der Consumer Electronics Show 2012 von Canonical vorgestellt.[271] Es arbeitet wie Ubuntu mit Unity als Standardoberfläche und ist für Hersteller von Fernsehgeräten kostenfrei nutzbar. Die Entwicklung wurde eingestellt.

Ubuntu für Android

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Ubuntu für Android ist eine Ubuntu-Version, die darauf ausgelegt ist, auf Android-Smartphones zu laufen. So kann Ubuntu simultan mit Android laufen, da beide auf dem Linux-Kernel basieren. Ebenfalls soll es möglich sein, das Mobiltelefon mit einem Monitor zu verbinden, um ein voll funktionsfähiges Ubuntu Desktop System zu erhalten.[272] Seit April 2014 wird das System nicht mehr aktiv weiterentwickelt.[273]

Ubuntu auf Tablets

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„Ubuntu on Tablets“ war an die Version für Smartphones angelehnt (Stand 2013). Es war von der Firma Canonical geplant, ein Ubuntu-Smartphone an das Tablet anzudocken und geöffnete Apps auf dem Tablet weiterlaufen zu lassen.[274] Zur aktuellen Nutzung von Ubuntu auf Tablets siehe Ubuntu Touch.

Ubuntu Edge

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Canonical kündigte an, an der Entwicklung eines eigenen Smartphones unter dem Namen Ubuntu Edge zu arbeiten, das ebenfalls mit dem Betriebssystem Ubuntu ausgestattet wird und im Frühjahr 2014 erscheinen sollte.[275] Im August 2013 wurde bekannt gegeben, dass durch das Crowdfunding zur Finanzierung des Smartphones zwar die höchste jemals erreichte Summe zur Verfügung gestellt wurde, trotzdem nur annähernd 40 Prozent der 32 Millionen US-Dollar eingenommen werden konnten, die zur Realisierung benötigt worden wären. Deshalb wurde das Projekt gestoppt und die Anleger bekamen ihr Geld zurück.[276]

Ubuntu in Deutschland

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Ubuntu ist mit vollständiger deutscher Benutzeroberfläche verfügbar, auch als Live-System.

Die 2012 eingestellte deutsche Fluggesellschaft Contact Air nutzte Ubuntu auf ihren 120 Laptops für Piloten.

Am 12. November 2005 wurde der Verein „Ubuntu Deutschland“ in Nürnberg gegründet, um so die Ubuntu Foundation in Deutschland zu unterstützen. Der Verein unterstützt als juristische Person und Spendenempfänger die verschiedenen Aktivitäten der deutschen Community. Am 20. und 21. Oktober 2007 richtete er eine Benutzerkonferenz unter dem Namen UbuCon aus, die in der Hochschule Niederrhein in Krefeld stattfand und kostenfrei besucht werden konnte. In der Folge fanden bis 2016[277] jährlich weitere Ubucons statt[278]; die Ubucon im November 2016 richtet sich als Ubucon Europe erstmals an ein gesamteuropäisches Publikum.

LTS

 

LTS ist eine Abkürzung für „Long Term Support“.

Wir veröffentlichen alle sechs Monate eine neue Version von Ubuntu Desktop und Ubuntu Server. Das bedeutet, dass Sie immer über die neuesten und besten Anwendungen verfügen, die die Open Source-Welt zu bieten hat. Ubuntu wurde mit Blick auf die Sicherheit entwickelt. Sie erhalten mindestens 9 Monate lang kostenlose Sicherheitsupdates für Desktop und Server.

Alle zwei Jahre wird eine neue LTS-Version veröffentlicht. In früheren Versionen hatte eine Long Term Support (LTS)-Version drei Jahre Support auf Ubuntu (Desktop) und fünf Jahre auf Ubuntu Server. Ab Ubuntu 12.04 LTS erhielten beide Versionen fünf Jahre Support. Für die LTS-Version fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Wir stellen unsere besten Arbeiten allen zu denselben kostenlosen Bedingungen zur Verfügung. Upgrades auf neue Versionen von Ubuntu sind und bleiben immer kostenlos.

Die LTS-Bezeichnung gilt nur für bestimmte Untergruppen des Ubuntu-Archivs. LTS gilt möglicherweise nicht für alle Varianten und Remixes von Ubuntu. Beispielsweise entschied sich Kubuntu für 8.04 LTS, auf KDE 4.0 umzusteigen und gab keine LTS-Version heraus. In 10.04 war die Netbook Edition keine LTS. Das Projekt wird zu Beginn des LTS-Entwicklungszyklus entscheiden, welche Varianten LTS sein werden und wie lange der Support für jede davon sein wird.

Die neuesten Informationen zu den Veröffentlichungen finden Sie auf der Seite zum Lebensende der Ubuntu-Veröffentlichung unter www.ubuntu.com.

Meiner Meinung nach die beste Linux-Distribution aller Zeiten!

Kali Linux

Logo
Kali Linux 2021.2

Kali Linux ist eine auf Debian basierende Linux-Distribution, die vor allem Programme für Penetrationstests und digitale Forensik umfasst. Kali Linux richtet sich in erster Linie an professionelle und fortgeschrittene Anwender.[3] Kali besitzt die GNU-GPL und gilt demnach als Open Source.

Geschichte

Die Distribution wurde von Mati Aharoni[5] und Devon Kearns[6] von der Firma Offensive Security entwickelt, am 12. Dezember 2012 vorangekündigt[7] und nach einjähriger Entwicklungszeit am 13. März 2013 mit der Versionsnummer 1.0 veröffentlicht.[8][9] Ab Version 2.0 erfolgt die Veröffentlichung als Rolling Release.

Kali Linux ist der offizielle Nachfolger von BackTrack, das wiederum auf früheren Versionen der Linux-Distributionen Whoppix, IWHAX, und Auditor entwickelt wurde. Der Namenswechsel von BackTrack zu Kali Linux soll dem Hersteller zufolge anzeigen, dass es sich um eine bedeutsam fortgeschrittene Neuentwicklung handelt.[10] Im Gegensatz zu seinem Vorgänger setzt Kali Linux nicht auf Ubuntu, sondern auf Debian. Das gesamte Betriebssystem wurde komplett neu erstellt und eine entsprechende Infrastruktur mit Git als Versionsverwaltung aufgebaut.

Beachtung

Die Distribution wurde in der Fachpresse wiederholt ausführlich beschrieben und gewürdigt, beispielsweise resümierte Jörg Riether, ein Spezialist für IT-Sicherheit, anlässlich der Veröffentlichung der Version 1.0 in der Fachzeitschrift iX, dass Kali Linux „den weltweiten De-facto-Standard für auf IT-Sicherheit fokussierte Distributionen“ definiere.

Insgesamt millionenfach wurde Kali Linux heruntergeladen, so Offensive Security, die Herstellerfirma von Kali, es sei das meistverwendete Software-Gefüge für Computereinbruchstests. Dementsprechend platzierte sich Kali Linux im Januar 2014 auch unter den 20 meistgefragten Linux-Distributionen auf der Website DistroWatch.

Kali hat außerdem eine so große Aufmerksamkeit erlangt, dass 2013/14 mehrere Bücher erschienen sind, die ausdrücklich nur zu seiner Benutzung anleiten[14] und teilweise in ihrem Fachbereich Bestseller wurden.[15] Von einigen Kali-Linux-Entwicklern wurde auch das Buch „Kali Linux Revealed“ veröffentlicht. Dieses ist als gedruckte und digitale Publikation verfügbar.

Editionen

Damit Kali Linux auf möglichst vielen Geräten benutzt werden kann, gibt es mehrere Editionen.

Bare Metal

Die Standardedition „Bare Metal“ wird als komplettes Betriebssystem auf einem Computer installiert.[19] Dies kann als Neuinstallation oder als Installation neben schon vorhandene Betriebssysteme erfolgen.[20]

Kali Linux kann auf der 32-Bitx86-Architektur IA-32 („i386“), der 64-Bit-x86-Architektur x64 („amd64“) und auf Apple-M1-Geräten (64-Bit-Arm-Architektur „arm64“) installiert werden. Zu den einzelnen Architekturen stehen jeweils ein Versionsabbild, ein wöchentlich aktualisiertes Abbild und ein „NetInstaller-Abbild“ zur Auswahl. Bei der Netinstaller-Version werden die verschiedenen Komponenten erst während des Installationsprozesses heruntergeladen, weshalb unbedingt eine Internetverbindung benötigt wird. Diese Datei ist beim Download aber entsprechend kleiner.

ARM

Die ARM-Edition wurde für Arm-Geräte entwickelt. Sie ist besonders für kleine Computer wie den Raspberry Pi geeignet.

Live Boot

Die Live-Boot-Edition ist für die Nutzung von Kali Linux auf einem Livemedium gedacht. Dazu muss das Abbild auf ein Speichermedium, wie beispielsweise einen USB-Stick übertragen werden, der dann von einem Computer gebootet wird. Der Vorteil eines Livemediums besteht darin, dass das Betriebssystem auf dem Computer nicht verändert wird. Außerdem kann ein Live-USB-Stick überallhin mitgenommen und von nahezu jedem Computer gebootet werden.[23] Wie bei der Bare-Metal-Edition stehen auch hier Versionen für verschiedene Architekturen zur Verfügung. Die Dateien können als Versionsabbild oder wöchentliches Abbild heruntergeladen werden.

Virtual Machines

Diese Edition ist genau auf die Benutzung in einer virtuellen Maschine zugeschnitten und steht als 32- bzw. 64-Bit-Version zur Verfügung. Es gibt jeweils eine Version für die beiden Anbieter VMware und VirtualBox.

Mobile

Mithilfe der Mobile-Edition, bekannt unter dem Namen Kali NetHunter, können Androidhandys und Smartwatches für Penetrationstests eingesetzt werden.[26] Zu den unterstützten Geräten zählen u. a. Mobiltelefone der Marken Samsung GalaxyXiaomiOnePlusNexusLG und Sony Xperia.[27] Einige weitere Modelle werden unterstützt, und Builds, die noch nicht veröffentlicht wurden, können mithilfe von Build-Skripten generiert werden. Seit einiger Zeit läuft NetHunter auch auf den Pro-Smartwatches der Marke TicHunter.

Kali Nethunter besitzt einen eigenen Appstore, in dem alle Kali Tools verfügbar sind.[29] Das Projekt wird von einer Gemeinschaft von Freiwilligen unterhalten und von Offensive Security finanziert.

Die WSL-Edition bindet Kali Linux in das Windows-Subsystem für Linux (WSL) ein. So können Kali-Tools innerhalb von Windows verwendet werden.

Kali Linux kann auch in einer AWS-Cloud gesteuert werden.[31] Diese Edition bietet den Vorteil, dass das Betriebssystem über das Internet läuft und so keinen Speicherplatz auf dem eigenen Rechner belegt.

Containers

Eine weitere Möglichkeit Kali Linux auf einem anderen Betriebssystem zu verwenden bietet die Containers-Edition. Hier wird Kali Linux aus einem Docker– oder LXC-Container heraus betrieben.

Systemvoraussetzungen

Um Kali Linux auf einem SSH-Server, ohne Grafische Benutzeroberfläche nutzen zu können, braucht man einen Computer mit mindestens 128 MB (besser 512 MB) RAM und 2 GB Speicherplatz. Bei der Installation mit dem Xfce-Desktopmanager und dem „kali-linux-default“-Paket, werden mindestens 2 GB RAM und 20 GB Speicherplatz benötigt. Optimal wären allerdings 8 GB RAM, damit auch speicherintensive Programme sauber laufen und den Computer nicht langsamer machen.

Kali-Undercover-Modus

Kali-Undercover-Modus

Mit der Version 2019.4 wurde in Kali Linux der „Kali Undercover Mode“ eingeführt. Dieser simuliert eine Windows-Benutzeroberfläche und ermöglicht so das Arbeiten an öffentlichen Orten, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.

Programme

Die Distribution enthält Dokumentationen und über 300 Hilfsmittel, wie beispielsweise John the RipperAircrackKismet, mit denen die Sicherheit eines Computersystems getestet und bewertet werden kann.[34][35] Die genutzten Programme lassen sich auch einzeln unter den meisten Linux-Distributionen installieren, allerdings stellt Kali Linux automatisch Optimierungen, wie zum Beispiel modifizierte Treiber für Aircrack-ng, zur Verfügung. Die Programme werden viermal täglich aus dem Debian-Repository bezogen, womit sichergestellt wird, dass die Anwender von Kali über solide aktuelle Software-Pakete und Sicherheits-Updates verfügen.[36] Darüber hinaus können die allerneuesten, aber noch nicht ausgiebig unter Kali Linux getesteten Versionen über eine eigene Paketquelle namens „Kali bleeding edge“ bezogen werden.

Wichtige in Kali Linux enthaltene Werkzeuge
Name Kurzbeschreibung
Maltego Ein Programm, um Daten über Einzelpersonen oder Unternehmen im Internet zu sammeln
Kismet Passiver Sniffer zur Untersuchung von lokalen Funknetzen (englisch „Wireless Local Area Networks“, kurz: WLANs)
Social-Engineer Toolkit (SET) Programme für verschiedene Penetrationstests mit dem Schwerpunkt auf Social-Engineering.[38]
Nmap Netzwerkscanner zur groben Analyse von Netzwerken mit der Benutzeroberfläche Zenmap.
Wireshark graphischer Netzwerksniffer
Ettercap Netzwerkmanipulationstool (zum Beispiel für Man-in-the-Middle-Angriff)
John the Ripper Programm zum Knacken und Testen von Passwörtern
Metasploit Framework für das Austesten und Entwickeln von Exploits
Aircrack-ng Sammlung von Tools, die es ermöglichen, Schwachstellen in WLANs zu analysieren und auszunutzen
Nemesis Paketfälscher für Netzwerke
RainbowCrack Cracker für LAN-Manager-Hashes
The Sleuth Kit Sammlung an Forensik-Werkzeugen
Hashcat Ein Programm zum Knacken von Passwörtern und Hashes
WPScan Sicherheitsscanner für WordPress

Kali Training

Um besser mit Kali Linux vertraut zu werden, hat Offensive Security (die entwickelnde Firma von Kali Linux) das Programm Kali Training ins Leben gerufen. Auf der Kali-Training-Website bietet sich die Möglichkeit, eine digitale Version des Buches „Kali Linux Revealed“ zu lesen und dazu Fragen zu beantworten.

Um den Fortschritt bei den verschiedenen Aufgaben und Fragen dieses „Kurses“ zu speichern und um sich an Diskussionen unter den Benutzern zu beteiligen, kann man sich mit einem Konto registrieren.

Rechtliches

Deutschland

Kali Linux enthält Softwaretools, die zum Teil Sicherheitsvorkehrungen umgehen und die nach § 202c StGB, dem Ende Mai 2007 in Kraft getretenen sogenannten Hackerparagrafen, in Deutschland als Computerprogramme zum Ausspähen von Daten aufgefasst werden. Aufgrund dieser Gesetzeslage kann bereits der Besitz oder Vertrieb strafbar sein, sofern die Absicht zu einer rechtswidrigen Nutzung nach § 202a StGB (Ausspähen von Daten) oder § 202b StGB (Abfangen von Daten) besteht.

Schweiz

Einige Tools, welche in Kali Linux enthalten sind, können auch für das Beschaffen von nicht frei zugänglichen Personendaten verwendet werden. Dies stellt in der Schweiz den Straftatbestand der unbefugten Beschaffung von Personendaten, im Sinne von Art. 179novies 208 StGB, dar. Auch könnten Programme für die unbefugte Datenbeschaffung (Art. 143 StGB), das unbefugte Eindringen in ein Datenverarbeitungssystem (Art. 143bis 178 StGB), für Datenbeschädigungen (Art. 144bis StGB) und für den betrügerischen Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage (Art. 147 StGB) missbraucht werden.

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