Staatlich geprüfter Elektrotechnischer Assistent für Elektronik und Datentechnik (ETA) mit Fachhochschulreife (FHR)

‘Staatlich geprüfter Elektrotechnischer Assistent für Elektronik und Datentechnik (ETA) mit Fachhochschulreife (FHR)’

Elektrotechnischer Assistent für Elektronik und Datentechnik

Der Bildungsgang Elektrotechnische/r Assistent/in für Elektronik und Datentechnik (ETA) in Deutschland ist eine Berufsausbildung. Die Ausbildung dauert in der Regel 24 Monate, mit Zusatzqualifikationen 36 Monate. Absolventen der Ausbildung sind berechtigt die Berufsbezeichnung Staatlich geprüfter Elektrotechnische/r Assistent/in – Schwerpunkt Elektronik und Datentechnik zu führen.

Ein SMD (Surface-Mount-Device) FTDI-Chip

Die Berufsfachschulen bzw. Berufskollegs wählen Bewerber nach eigenen Kriterien aus. Für die Ausbildung ist in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss eine Voraussetzung.

Entstehung

Im Zusammenhang mit dem Entstehen neuer Berufe im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik wurde 1997 in Berlin der Bildungsgang des/der Elektrotechnische/n Assistenten/in für Elektronik und Datentechnik eingeführt. Die Inhalte der Ausbildung sind vergleichbar mit dem des IT-Systemelektronikers/-Elektronikerin, werden allerdings nicht dual mit einem Ausbildungsbetrieb, sondern in Vollzeitform innerhalb der Berufsschule gelehrt.

Ausbildung

Die Ausbildung findet in Vollzeit in der Berufsfachschule oder dem Berufskolleg statt. Es findet außerdem ein 6–8 Wochen dauerndes Praktikum in einem Praktikumsbetrieb statt.

Zu den Berufsbezogenen Lernbereichen gehören die Analyse, Planung und Installation elektrotechnischer Systeme. Die Auszubildenden lernen, digitale Schaltungen zu analysieren und zu simulieren. Ein weiterer Bereich ist der Entwurf und die Implementierung von Steuerungs- und Regelungssystemen. Außerdem deckt die Ausbildung IT-Kompetenzen ab, einschließlich der Einrichtung und Verwaltung von Netzwerken und Serversystemen, sowie die Programmierfähigkeiten, die für die Erstellung und Wartung von informationstechnischen Systemen erforderlich sind.

Neben den berufsbildenden Fächern werden auch allgemeinbildende Fächer wie Mathematik, Kommunikation und Englisch unterrichtet. Falls die Ausbildung mit der Berufsoberschule gekoppelt wird, verlängert sie sich von 24 Monaten auf 36 Monate. Dabei kommen Fächer, wie Physik, Chemie und Elektrotechnik hinzu, wodurch neben dem Berufsabschluss auch die allgemeine Fachhochschulreife erlangt wird.

Tätigkeiten

Elektrotechnische Assistenten entwickeln Lösungen für elektrotechnische und elektronische Problemstellungen. Sie sind an der Entwicklung von Studien und Prototypen beteiligt, etwa für mikroprozessorgesteuerte Geräte, erarbeiten Detailkonzepte, fertigen Montageskizzen an, entwerfen Schaltbilder und berechnen Leistungsmerkmale der Bauteile. Bei der Erprobung der Aggregate bauen sie Versuchsanordnungen auf, führen Versuche und Messungen durch und sind auch an der Inbetriebnahme der fertigen Geräte sowie an Kundendienst und Kundenberatung beteiligt. Hierbei entstören sie Geräte, passen Systeme an und wirken an der Angebotserstellung für technische Anlagen mit. Sie überwachen auch die technische Leistungsfähigkeit dieser Systeme, indem sie beispielsweise Ereignisprotokolle führen und analysieren.

Zusätzlich zur Elektrotechnik befassen sie sich zunehmend mit Informationstechnologie. Ihre Aufgaben erweitern sich auf die Einrichtung und Administration von Netzwerken und serverbasierten Systemen. Sie sind beispielsweise mit der Netzwerksicherheit und Sicherstellung der Datenintegrität beauftragt und tragen zur Planung und Implementierung von IT-Lösungen bei, welche elektrotechnische Systeme ergänzen. Sie arbeiten eng mit Experten zusammen, um elektrotechnische und informationstechnische Lösungen zu integrieren, wodurch sie eine Schnittstelle zwischen der Entwicklung und dem Servicebereich darstellen können.

Bei der Einrichtung neuer Systeme achten sie auf die ergonomischen Platzierung der Geräte und gewährleisten eine korrekte Installation der Stromversorgungen, wobei sie die Einhaltung elektrischer Schutzmaßnahmen sicherstellen. Die Installation und Konfiguration von Geräten und Systemen der Informations- und Telekommunikationstechnik gehört ebenso zu ihrem Tätigkeitsfeld. Ein weiterer Aspekt ihrer Arbeit ist die Einweisung der Benutzer in die Bedienung der Systeme, damit die Nutzer die technischen Systeme auch effektiv und sicher verwenden können.

Branchen und Einsatzgebiete

Branche Einsatzgebiet
Elektro[3]
  • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik, z. B. digitale Vermittlungseinrichtungen und -endgeräte, Einrichtungen und Geräte der Kommunikationselektronik
  • Fernmeldedienste, z. B. Mobilfunkdienstleistungsunternehmen, Unternehmen für festnetzgebundene Telekommunikationsdienstleistungen und Satellitenfunkdienstleistungen
  • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen
  • Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen
  • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen
  • Herstellung von elektronischen Bauelementen
  • Herstellung von Rundfunkgeräten sowie phono- und videotechnischen Geräten, z. B. Entwicklungsabteilung oder Qualitätsprüfung
IT, DV, Computer[3]
  • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und -einrichtungen
  • Softwareberatung und -entwicklung
  • mit der Datenverarbeitung verbundene Tätigkeiten
Architektur- und Ingenieurbüros[3]
  • Ingenieurbüros für bautechnische Gesamtplanung, insbesondere auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Datentechnik
  • Ingenieurbüros für technische Fachplanung
Fahrzeugbau[3]
  • Luft- und Raumfahrzeugbau
  • Schienenfahrzeugbau
  • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
  • Herstellung von Teilen und Zubehör für Kraftwagen und Kraftwagenmotoren
Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik[3]
  • Herstellung von elektromedizinischen Geräten und Instrumenten
Maschinen- und Anlagenbau[3]
  • Herstellung von Werkzeugmaschinen
  • Herstellung von Maschinen für die Erzeugung und Nutzung von mechanischer Energie (ohne Motoren) für Luft- und Straßenfahrzeuge
Forschung und Entwicklung[3]
  • Forschung und Entwicklung im Bereich Ingenieurwissenschaften, insbesondere auf dem Gebiet Elektrotechnik und Datentechnik

Fachhochschulreife ‘FHR’

‘Fachabitur’

Die Fachhochschulreife (FHR), auch als Fachabitur bezeichnet, ist ein höherer Bildungsabschluss der Sekundarstufe II, der zur Aufnahme eines Studiums aller Studiengänge an Fachhochschulen und in einigen Bundesländern in Deutschland (z. B. Hessen oder Niedersachsen) auch für bestimmte Studiengänge an Universitäten berechtigt. Das Zeugnis der Fachhochschulreife vermittelt die allgemeine Fachhochschulreife.

Bedeutung

Die Fachhochschulreife wird umgangssprachlich auch als Fachabitur oder verkürzt Fachabi bezeichnet,[1] ist aber nicht zu verwechseln mit der oft ebenso bezeichneten fachgebundenen Hochschulreife für ein Studium eines bestimmten Faches oder einer bestimmten Fachrichtung an einer Universität. Die Fachhochschulreife bildet nach dem Abitur bzw. der Matura (allgemeine und fachgebundene Hochschulreife) den zweithöchsten Schulabschluss und die dritte Form einer schulischen Hochschulzugangsberechtigung. Die offizielle Bezeichnung in der Schweiz lautet Berufsmaturität.

Erwerb

Die Fachhochschulreife wird in der Regel auf Fachoberschulen erworben, in Baden-Württemberg ist es meist der Abschluss von Berufskollegs. Voraussetzung zum Besuch der 11. Jahrgangsstufe der Fachoberschule und des Berufskollegs ist die mittlere Reife oder ein vergleichbarer Abschluss (M-10-AbschlussWirtschaftsabschluss; Realschulabschluss/Fachoberschulreife). Viele Bundesländer fordern einen Notendurchschnitt von mindestens 3,5 in Mathematik, Deutsch und Englisch. Einige Fachhochschulen haben zusätzliche Zugangsvoraussetzungen wie zum Beispiel die abgeschlossene Zusatzausbildung im 1-jährigen Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife (1BKFH).

Aufbau

Der Ausbildungsgang, der die Fachhochschulreife vermittelt, besteht aus einem schulischen Teil und einem berufsbezogenen Anteil: Den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben Schüler in der Regel nach dem Abschluss der 12. Klasse (G9) bzw. der 11. Klasse (G8; Abitur nach der zwölften Jahrgangsstufe) der gymnasialen Oberstufe oder nach Abschluss von Belegfächern auf Oberstufenniveau an Fachschulen verbunden mit einer Berufsausbildung.

Schulischer Teil

Der schulische Teil setzt sich aus den beiden Leistungsfächern (2 Halbjahre) in doppelter Wertung und den 11 einzubringenden Grundkursen in einfacher Wertung zusammen. Eingebracht werden müssen dafür die Fächer Deutsch, das Fachschwerpunktfach, eine Fremdsprache, Mathematik, eine Naturwissenschaft und ein gesellschaftswissenschaftliches Fach. Aus anderen Fächern müssen drei weitere Halbjahresergebnisse eingebracht werden. Mit 0 Punkten abgeschlossene Fächer werden nicht angerechnet. Themengleiche oder ähnliche Fächer werden nur einmal angerechnet. Leistungen aus der Einführungsphase (11. Klasse auf beruflichen Gymnasien) werden nicht berücksichtigt. Wird die Fachhochschulreife auf einer Fachoberschule erworben, müssen schriftliche Prüfungen in den Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch und einer Naturwissenschaft oder dem Fachschwerpunktfach (etwa Wirtschaft) abgelegt werden. Des Weiteren findet eine mündliche Prüfung statt, die zum Beispiel in einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach erfolgen kann.[3] Die Prüfungen fließen prozentual in die Halbjahresnoten der jeweiligen Fächer mit ein. Der Erwerb der Fachhochschulreife auf Gymnasien ist aufgrund des höheren Leistungsniveaus prüfungsfrei. Im Zeugnis der Fachhochschulreife müssen insgesamt mindestens 95 (Note: 4,0) von maximal 285 (Note: 1,0) Punkten erreicht werden. Am Ende wird die Durchschnittsnote mit einer Nachkommastelle errechnet und im Zeugnis ausgewiesen.

Fachrichtungen

Typische Fachrichtungen sind:

  • Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie
  • Ernährung und Hauswirtschaft
  • Gestaltung
  • Gesundheit und Soziales
  • Technik
  • Wirtschaft und Verwaltung

Praktischer Teil

Um den Nachweis für den praktischen Teil zu erbringen, muss entweder eine abgeschlossene, mind. zweijährige Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf nachgewiesen werden, oder ein einjähriges / halbjähriges gelenktes Praktikum, oder eine nachgewiesene Ausbildung bei der Bundeswehr absolviert werden (die Dienstzeit muss mindestens vier Jahre betragen haben, mit dienstlicher Verwendung mindestens auf der ATN-Stufe 7; es muss mindestens der Dienstgrad des Unteroffiziers erreicht worden sein), oder eine mindestens vierjährige berufliche Tätigkeit innerhalb eines Berufsfeldes erfolgt sein.[7]

Studienberechtigung

Das Zeugnis der allgemeinen Fachhochschulreife berechtigt zum Studium aller Studiengänge an Fachhochschulen mit den Ausnahmen einiger Fachhochschulen in den Ländern Bayern und Sachsen-Anhalt. In einigen Bundesländern ist auch ein Studium an Hochschulen und Technischen Hochschulen möglich, die Studiengänge sind dabei jedoch auf den Fachschwerpunkt des Zeugnisses der Fachhochschulreife beschränkt. In diesen Ländern dürfen etwa Absolventen mit dem Zeugnis der Fachhochschulreife im Bereich Wirtschaft und Verwaltung auch nur Hochschul-Studiengänge in diesem Bereich aufnehmen. Ein Psychologiestudium auf einer Hochschule wäre in diesem Fall also nicht möglich, auf einer Fachhochschule hingegen schon.

Studienmöglichkeiten

Deutschland

Das Studienangebot von Fachhochschulen erstreckt sich über ingenieur-, natur-, sozial-, wirtschafts- und rechtswissenschaftliche sowie technische und gestalterische Studiengänge, ebenfalls auf Studiengänge aus dem Bereich des Gesundheitswesens. Ob als Abschlussziel ein Diplom oder Bachelor angestrebt werden kann entscheidet der Standort der jeweiligen Fachhochschule. Studiengänge wie Medizin können mit der Fachhochschulreife in Deutschland nur in seltenen Fällen, und unter sehr speziellen Bedingungen aufgenommen werden.

Ausland

An einigen (privaten) ausländischen Hochschulen reicht die Fachhochschulreife meist für ein Studium der Human- oder Zahnmedizin aus. Zu Ländern, in denen dies möglich ist, zählen unter anderem die TürkeiBulgarien sowie Bosnien und Herzegowina.[8]

Besonderheiten in einzelnen Bundesländern

  • In Bayern ist es möglich, im Rahmen des Programms „Duale Berufsausbildung und Fachhochschulreife“ (DBFH) bei einem teilnehmenden Ausbildungsbetrieb die Fachhochschulreife parallel zur Berufsausbildung abzuschließen.

Berufskolleg für Gestaltung und Technik

Staatlich geprüfter Elektrotechnischer Assistent für Elektronik und Datentechnik (ETA) mit Fachhochschulreife (FHR)

Neuköllner Straße 15
D-52068 Aachen
Tel:+49241958810
Fax:+49241962233
Mail:infogut@berufskolleg-aachen.de
www.berufskolleg-aachen.de

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